Domschatzkammer Aachen
Die Domschatzkammer Aachen beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen kirchlicher Kunstwerke in Europa und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie befindet sich direkt neben dem Aachener Dom und zeigt kostbare Stücke aus der fast 1.200-jährigen Geschichte des Doms. Die Sammlung umfasst herausragende Reliquien, liturgische Geräte, mittelalterliche Skulpturen und wertvolle Textilien, viele davon aus der Zeit Karls des Großen.
Das plan Ing Ingenieurbüro entwickelte im Auftrag des Domkapitels das Beleuchtungskonzept für die 600 m² große Ausstellungsfläche der Domschatzkammer. Die Vitrinen der Kunstschätze werden von 100 LED-Lichtgeneratoren über ein kilometerlanges Glasfasernetz in Szene gesetzt. Zusätzlich wurden 170 LED-Strahler und Miniaturspots zur Beleuchtung von Exponaten positioniert, die über einen Tablet-PC flexibel an jedes neue Ausstellungskonzept angepasst werden können. Jeder einzelne Strahler kann individuell eingestellt und fokussiert werden. Die digitale Lichtsteuerung basiert auf einem BUS-System, welches über Präsenzmelder vom Besucher unbemerkt einzelne Bereiche abschaltet. Durch das neue Konzept wird eine jährliche Energieeinsparung von mehr als 60.000 kWh erreicht. Da die neue LED-Beleuchtung wesentlich weniger Wärme entwickelt, werden auch Energieeinsparungen bei der Klimaanlage erwartet, da die Domschatzkammer immer auf eine konstante Temperatur von 18°C und eine Luftfeuchtigkeit von 55% konditioniert wird. Licht und Wärme stellen das größte Schädigungspotential für Kunstobjekte dar. Deswegen hatte die exakte Bemessung der Lichteinwirkung Priorität. Das nahezu UV-freie LED-Licht gilt als besonders Kunst schonende Beleuchtung. Doch auch im LED-Licht verbergen sich schädigende blaue Lichtanteile, die bei den empfindlichsten Exponaten herausgefiltert werden müssen. Alle verwendeten Leuchten wurden in einem Lichtlabor auf Farbwiedergabe, aber vor allem auf ihr Schädigungspotential für Papier, Textilien, Ölfarben etc. untersucht. Die Umsetzung des Konzeptes im laufenden Betrieb erforderte ein hohes Maß an Flexibilität bei den beteiligten Firmen, damit die Beeinträchtigung der Besucher so gering wie möglich gehalten werden konnte. In aufwendiger Detailarbeit wurde jede einzelne Lichtquelle unter Beteiligung der Kuratoren eingestellt. Die fertige Lichtszene wurde schließlich digital gespeichert und kann jetzt von den Kuratoren zu eigenen Lichtszenen abgewandelt werden.
Standort
Aachen
Domkapitel Aachen
Kunde
2014
Fertigstellung
Projekt
Domschatzkammer
Elektrotechnik & Beleuchtung
LPH 1 - 9
Planung
Unterführung Geldern
Projekt